Bernhard von Waging
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Das Projekt

Bernhard von Waging, Prior der Benediktinerabtei Tegernsee von 1452 bis 1464, zählt zu jenen Persönlichkeiten, welchen nach dem gegenwärtigen Forschungsstand in den verschiedenen Reformprozessen der spätmittelalterlichen Gesellschaft in mindestens drei Hinsichten eine entscheidende Vermittlungsfunktion zukommt:

  1. Seine einflussreiche und vielseitige Wirksamkeit induziert und begleitet in zahlreichen Männer- und Frauenklöstern die monastische Reformbewegung, die vom österreichischen Benediktinerkloster Melk ausging.
  2. Er trägt zur Ausformulierung der Reformziele bei, die der Eichstätter Bischof Johann von Eych, Humanist und Teilnehmer am Basler Konzil (1431-1437/49), betrieb.
  3. Er ist im Kontext eines monastischen Rezipientenkreises an der philosophischen Reformulierung der im Anschluss an Pseudo-Dionysius Areopagita ‚mystisch’ genannten Gotteserkenntnis und damit an der Erneuerung des philosophischen, präziser neuplatonischen Denkens im Anschluss an und in ständiger Verbindung mit Nikolaus von Kues beteiligt.

Das Forschungsprojekt verfolgt

  1. die vollständige Edition der lateinischen Schriften Bernhards
  2. das Ziel, die Voraussetzungen, Zusammenhänge, bestimmenden Überzeugungen und Interaktionen dieses Netzwerks und der daran beteiligten Personen zu rekonstruieren, und damit die Absicht, die „dichte Beschreibung“ einer bestimmten Sozialität innerhalb der spätmittelalterlichen Gesellschaft zu ermöglichen.