Bernhard von Waging
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Perfectio

Intellektualisierung und Affektualität

Vor allem in der Auseinandersetzung mit der philosophischen Theologie des Nikolaus von Kues gewinnt die
Frage nach dem angemessenen Modus der Gotteserkenntnis zunehmend Bedeutung im monastischen Reformdiskurs des Spätmittelalters.

Anhand dieser Frage wird über die epistemologische Frage hinaus zugleich verhandelt, welche konkrete Gestalt der monastischen Lebensform der philosophisch entwickelten Denkform angemessen ist. Damit gewinnt dieses Diskurssegment erhebliches Gewicht für die Frage einer gemeinsamen monastischen Identität und lässt durch die gemeinsame Ablehnung der Auffassungen des Kartäusers Vinzenz von Aggsbach die im Netzwerk der Diskursteilnehmer wirksamen Exklusionsmuster erkennen.

Der größere Teil der einschlägigen Texte liegt bereits in einer Neuedition vor, die durch die Förderung der DFG (SCH 763/6-1) ermöglicht wurde. Für den Abschluss dieser Projektphase ist die Edition eines Spätwerks des Bernhard von Waging erforderlich, sowohl um diachron die über 15 Jahre währende Auseinandersetzung vollständig rekonstruieren zu können als auch um die Bedeutung dieses Diskurssegments für die vollständige Beschreibung des eben nicht nur monastisch bestimmten Netzwerkes erschließen zu können.